NaOH ist STARK ÄTZEND (!!!) und nur unter Sicherheitsmaßnahmen zu verarbeiten.
Die Natronlauge ist die stärkste Lauge, die wir "frei verkäuflich" erhalten und daher muss man unbedingt immer die Sicherheitsmaßnahmen einhalten, da eine unsachgemäße Verwendung schwere gesundheitliche Schäden, die bis zum Tod führen können, nach sich ziehen kann!
Er ist ein stark hygroskopischer Stoff, das heißt, er bindet schnell Wasser bzw. Feuchtigkeit aus der Luft.
Aus diesem Grund wird NaOH luftdicht verpackt und muss sofort nach Entnahme wieder gut verschlossen und an einem trockenen Ort aufbewahrt werden!
Weitere geläufige Namen von NaOH:
- Ätznatron
- Natron
- Natronlauge
- Seifenstein
- kaustisches Soda
- Ätzsoda
- Lebensmittelzusatzstoff E524
NaOH ist
- stark ätzend
- die Dämpfe können die Atemwege schädigen und es kann bei Verschlucken zum Tod führen!
- NaOH führt zu tiefen, schlecht heilenden Wunden auf der Haut!
- auch die Rohseife (= die Seife bis zum Abschluss der Verseifung) bzw. der Seifenleim ist (noch) sehr ätzend!
Die fertige, ausgereifte Seife enthält dann praktisch kein NaOH, aber während des Verseifungsprozesses verbindet sich die Lauge mit den Fettsäuren und bildet dabei die Seifenmoleküle.
Erst nach Abschluss der Reifezeit (6-8 Wochen nach der Herstellung) ist die Seife einsatzbereit! Die eigentliche Verseifung findet innerhalb der nächsten 24 Stunden nach der Herstellung statt, jedoch ist die Seife erst nach Abschluss der Reifezeit (6 - 8 Wochen nach der Herstellung) einsatzbereit.
Die NaOH-Plättchen sind im „Rohzustand“ nicht verwendbar, erst durch Zugabe einer Flüssigkeit entsteht die Lauge, welche wir zum Seifen Sieden brauchen.
Mögliche Flüssigkeiten zur Herstellung der Lauge:
- kaltes Wasser
- Hydrolat
- kalter Tee, Abkochung, Dekokt
- Kuhmilch, Ziegenmilch, Eselmilch, Stutenmilch (in gefrorenem Zustand)
- Mandelmilch, Sojamilch
- Joghurt (50% mit kaltem Wasser verdünnt)
- kalter Kaffee
Die Flüssigkeitsmenge muss für jedes Rezept, abhängig von der Gesamtfettmenge (GFM), genau kalkuliert werden.
Das NaOH benötigt Flüssigkeit, die als Trägerstoff des NaOHs dient und Ionen bildet, die mit dem Fett reagieren.
Es wird ausreichend Wasser benötigt, um die NaOH-Plättchen vollständig aufzulösen. Im Zweifelsfall wird die Lauge vor der Verwendung durch ein Sieb gefiltert, um zu vermeiden, dass sich „freie NaOH-Plättchen“ in die Seife verirren und diese so unverwendbar machen.
Bitte beachte immer folgende Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit NaOH:
- Schutzkleidung ist unerlässlich - Trage immer eine Schutzbrille (bitte achte darauf, dass es sich um eine "richtige" Schutzbrille handelt, die auch an den Rändern geschlossen ist, sodass keine Laugenspritzer in das Auge gelangen können). Bedecke Deine Unterarme mit einem langärmligen Shirt und schütze Deine Füße mit geeignetem Schuhwerk.
- Sorge für ausreichende Belüftung - bei unzureichender Belüftung Atemschutz tragen!
- Arbeitest Du in der Küche, stelle sicher, dass sich keine Nahrungsmittel, Kochutensilien oder -geräte usw. im Arbeitsbereich befinden.
- Kinder und Haustiere fernhalten!
- Den Behälter mit Natriumhydroxid unbedingt immer unerreichbar für Kinder und unwissende Personen lagern und gut lesbar und deutlich mit „NATRONLAUGE“ kennzeichnen!
- Lasse die Natronlauge niemals unbeaufsichtigt herumstehen!
- Arbeitsbereich gut mit Altpapier oder Plastik abdecken und schützen, denn die Lauge "frisst" sich durch Kunststoff, Holz oder diverse Beschichtungen und beschädigt sogar Stein und Marmor.
- Essig und kaltes Wasser bereithalten, sollte man mit Laugenspritzern in Berührung kommen, denn Essig neutralisiert die Lauge und ist hier die "Erste Hilfe". Auch der Seifenleim ist noch stark ätzend und es muss auch beim Ausformen darauf geachtet werden, diesen nicht auf die Haut zu bekommen!
- Arbeitsgeräte, die mit der Lauge in Berührung gekommen sind - zB Stabmixer - dürfen nicht mehr für Lebensmittel verwendet werden!
Das Anrühren der Lauge:
Nachdem Du Dich mit Schutzkleidung ausgestattet hast, öffne vorsichtig den NaOH-Behälter und wiege die gewünschte Menge NaOH in einen stabilen Behälter.
Dünne Joghurtbecher oder Ähnliches sind nicht geeignet, da sich die Lauge schnell durchfressen kann.
Wiege danach in einen stabilen Kunststoff, Glas- oder Edelstahlbehälter die gewünschte kalte Wassermenge und stelle diesen in einen Topf. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, denn wenn der Behälter möglicherweise durch die Lauge ein Loch bekommt, dann rinnt der Laugeninhalt nicht aus, sondern in den "Übertopf".
Lasse dann die NaOH-Plättchen ganz langsam unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen oder Kochlöffel aus Kunststoff in das Wasser einrieseln. Diesen Vorgang niemals umgekehrt durchführen!
Wenn die gesamte NaOH-Menge im Wasser eingerührt ist, lasse die Lauge zur Sicherheit noch mindestens 10 Minuten stehen.
Verwende ein durchsichtiges Kunststoffgefäß oder einen Glasbehälter, denn so kannst Du sehen, ob das ganze NaOH sauber aufgelöst wurde, oder ob sich noch eventuelle Kügelchen, also Reste der NaOH-Plättchen in der Lauge befinden. Solltest Du Dir nicht ganz sicher sein, kannst Du die Lauge vor der Verwendung durch ein Sieb in den Seifenleim gießen, um zu vermeiden, dass sich NaOH-Kügelchen in der Seife befinden.
ERSTE HILFE-MASSNAHMEN:
- Selbstschutz des Ersthelfers.
- Betroffene aus dem Gefahrenbereich bringen und hinlegen.
- beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen.
- Betroffene nicht unbeaufsichtigt lassen.
- bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich, dieses Etikett oder das Sicherheitsdatenblatt vorzeigen).
NACH INHALATION
Für Frischluft sorgen und bei unregelmäßiger Atmung oder Atemstillstand sofort ärztlichen Beistand suchen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.
NACH KONTAKT MIT DER HAUT ODER DEN AUGEN
Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen, bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel Wasser/Polyethylenglykol 400 und sofort Arzt hinzuziehen (verursacht schlecht heilende Wunden).
NACH AUFNAHME DURCH VERSCHLUCKEN
Nach Aufnahme durch Verschlucken sofort Mund ausspülen, reichlich Wasser nachtrinken und Arzt hinzuziehen. KEIN Erbrechen herbeiführen.
RETTUNG: 144
Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) Österreich
Notruf 0–24 Uhr: +43 1 406 43 43
Die Vergiftungsinformationszentrale bietet bei Vergiftungsverdacht telefonische Beratung rund um die Uhr an.
Zur individuellen Beratung sind folgende Informationen wichtig:
Was: möglichst genaue Bezeichnung der Substanz bzw. des Produkts, etc.
Wie viel: möglichst genaue Mengenangabe
Wer: Alter, Gewicht, Geschlecht und Zustand der betroffenen Person(en)
Wann: Zeitpunkt des Geschehens
Wo: Ort des Geschehens
Wie: Verschlucken, Einatmen, Hautkontakt etc.
Warum: versehentlich oder absichtlich
Stay safe and do what you love!